PAUL PALUD
Paul Palud ist ein Wortspiel aus seinem Namen Paul und eine Omage an den kleinen Ort La Palud sûr Verdon in der Provence. Die Musik von Paul Palud ist einerseits leise und subtil und andererseits wort- und inhaltsgewaltig. Man hört es schon beim ersten Stück auf dem Album "Bunt" – hier will ein talentierter, experimentierfreudiger und sehr feingeistiger Singer-Songwriter seine Gefühle mit uns teilen. Und dies in einer musikalischen Nische, die sich weit ab vom Mainstream bewegt. Von sentimentalen Klavier-Soli, bis hin zu geladenen Refrains, teils Englisch, meist Deutsch. Die Musik einem bestimmten Genre zuzuordnen, fällt schwer. Selbst spricht er von "jazzigem Chanson, mit Pop-Antlitz". Was hingegen nicht schwer fällt, ist, einzutauchen, in den Ozean der Gefühle des virtuosen Musikers und Geschichtenerzählers Paul Palud.
Und wie ist das jetzt, mit seiner "Mukke": Was inspiriert ihn? Was treibt ihn voran?
In und mit der Natur in Bewegung sein, liegt ihm am Herzen. Von Klein auf wandert und klettert er durch die Schweizer Alpen sowie ferne Landschaften. Geprägt hat ihn ein ganz bestimmter Fleck in den Breiten der Provence. Beinahe jährlich begibt er sich im Herbst nach La Palud sûr Verdon, um dort Café und Pain au chocolat zu geniessen, die Schlucht zu erkunden und am Fluss zu komponieren.
Er glaubt an nächtelanges Wachliegen und Herumwühlen, weil einem das Herz zu laut pocht. An Zähneknirschen vor lauter Hirngespinsten, die den Kopf zum Überlaufen bringen. Das sich alles weiterdreht, aber nicht nur um die eigene Achse. An den Stillstand, wenn er unerwartet kommt.
Der Asphaltcowboy in Birkenstock
"Bei Wolkenbruch am Fenster unter`m Blauregen, am liebsten vor`m Klavier" - Dort findet man ihn, den Künstler aus der Schweiz.
Geboren ist er, sterben wird er. Wo, spiele keine Rolle. Er widmet sich allem dazwischen. Dem davor und danach. Er lebe, liebe, "leide" und das hoffentlich noch eine Weile. Und ja, er neigt zum leidenschaftlichen Schwärmen. "Schuldig!" Doch dies bewusst. "Wo stünden wir, wenn immer alles sofort und ohne Verzierungen auf den Punkt gebracht werden würde?" So "schnörkelt" er sich seinen Weg am liebsten "unpünktlich" mit improvisatorischen Klimper-Stopps in Kaffees und Kirchen, Konzerthallen und Waldlichtungen. Für ihn fühlt sich das nach Luftlinie an. "Ich geh verträumt auf der Zielgerade". Was ihm sicher nicht fehlt, ist der Mut zu Neuem, der Sprung ins Ungewisse, den er unteranderem bei seinen "Wiesenkonzert`chen" demonstriert. Mit einem Klavier im Kofferraum kutschiert er von Hügel zu Hügel und sucht sich ein passendes Plätzchen zum Musizieren. Sobald der Teppich ausgerollt ist, versetzt er sich und sein Publikum in den Rausch seines Flüstertons: ein Nebel aus Stimme und Klavierimprovisation.
In Bars und Kaffeehäusern sitzt er in sein Notizbuch kritzelnd, oder mit einer Gitarre im Schoss.
Paul Palud, ein Asphaltcowboy in Birkenstock, der durch die Gassen pfeift, mit einer Schwäche für Kaffee und "Schokoeis“.
"Ich glaube daran, dass man Glück mit kleinen Punkten malt, die man nur erkennt, wenn man ganz nah herantritt. So mach ich meine "Mukke"! Viele kleine Punkte schaffen grössere Linien, die sich dann ineinander verheddern und meinen roten Faden bilden."
So folgt er den Punkten, in einer musikalischen Nische, die nicht jedem gefallen muss. Ihr Gehör zu schenken, ist es aber auf jeden Fall wert.
Ein junger Vorstadt-Poet, der den Brennpunkt zwischen Lyrik und Musik in seinen Chansons sucht.